Glossar

Glossar zum Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“

Hier werden wichtige Begriffe im Kontext des Forschungsverbunds „Schule macht stark – SchuMaS“ erläutert. Die Auswahl relevanter Begriffe wird sich im Laufe der Zeit erweitern, sodass das Glossar kontinuierlich aktualisiert werden wird. In der jetzigen Form bietet das Glossar eine Übersicht für die Mitglieder der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Schule macht stark“. Der Forschungsverbund arbeitet daran, eine Version für die Schulen auf der schumas-forschung.de Website bereitzustellen.

Ausgangserhebung

Die Erhebung von Daten an den 200 Schulen im Schuljahr 2021/22 wird als Ausgangserhebung bezeichnet. Sie dient der Erfassung der Rahmenbedingungen und der jeweils sozial herausfordernden Lage der Schulen. Die Ausgangserhebung umfasst zwei Schritte: Zunächst werden mittels Onlinefragebögen die Einschätzungen der Schulleitungen, der Lehrkräfte sowie des weiteren pädagogisch tätigen Personals erfasst. Daraufhin wird ein Interview mit der Schulleitung durchgeführt, um auf ausgewählte Aspekte vertiefend einzugehen. Die Ausgangserhebung kommt – als ein wichtiger Baustein für die Bedarfsanalyse und Teil der Evaluationsstrategie – insbesondere auch den Schulen zu Gute, beispielsweise über Ergebnisrückmeldungen an die einzelnen Schulen.

Außerschulische (Kooperations-)Partner

Eine nachhaltige Verbesserung des Bildungserfolgs der Schüler*innen kann nur dann gelingen, wenn die vielfältigen Ressourcen des Sozialraums einbezogen werden. Hierbei spielt die Vernetzung der Schule zu außerschulischen Kooperationspartnern eine wichtige Rolle. Hierunter wird eine Vielzahl unterschiedlicher Träger der Jugendarbeit, des Sports, der Kulturellen Bildung sowie Verbänden und Vereinigungen verstanden, die für die Kinder und Jugendlichen relevante Angebote bereitstellen und die für eine Kooperation mit Schule prinzipiell zur Verfügung stehen.

Basiskompetenzen

Der Erwerb mathematischer und sprachlicher Kompetenzen ist für das Lernen in allen Fächern und für die Teilhabe an der Gesellschaft besonders wichtig. Wenn basale Kompetenzen in diesen zentralen Bereichen nicht erworben wurden, fehlen die Verstehensgrundlagen und Voraussetzungen für das weitere Lernen. Diese Verstehensgrundlagen und grundlegenden Voraussetzungen im mathematischen und sprachlichen Bereich werden als „Basiskompetenzen“ bezeichnet. Schüler*innen an Schulen in sozial herausfordernden Lagen stehen beim Erwerb dieser Kompetenzen besonderen Herausforderungen gegenüber, sodass sich der Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“ als Ziel u. a. die Steigerung der sprachlichen und mathematischen Basiskompetenzen der Schüler*innen gesetzt hat.

Bestandsaufnahme

Den individuellen Potentialen und Entwicklungsbedarfen an den Schulen soll in SchuMaS besonders Rechnung getragen werden. Daher wird im Rahmen der Ausgangserhebung und der Evaluationen darauf geachtet, den Schulen relevante Informationen aus den empirischen Analysen in Form von Schulrückmeldungen zurückzuspielen. Diese Informationen werden u. a. genutzt, um an den Schulen – in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen regionalen SchuMaS-Zentrum – eine Bestandsaufnahme, insbesondere in Bezug auf die SchuMaS-Handlungsfelder vorzunehmen. Darüber hinaus werden an den Schulen bereits vorhandene Informationen in die Bestandsaufnahme einbezogen sowie Methoden bereitgestellt, wie die Schulen selbstständig weitere Informationen über Potentiale und Bedarfe erfassen können. Dieser Prozess der Bestandsaufnahme ist auch Gegenstand der Arbeit der Schulleitungsnetzwerke. Im weiteren Verlauf von SchuMaS wird die Bestandsaufnahme regelmäßig aktualisiert und überprüft.

Bildungserfolg der Schüler*innen

Empirische Forschung belegt, dass die Zugänge zu Bildungsangeboten, die Möglichkeiten der individuellen Leistungsentwicklung, die Leistungsbewertung und damit auch die Zertifizierung nicht unabhängig sind von der sozialen Herkunft der Schüler*innen. Die Vision des Forschungsverbunds „Schule macht stark – SchuMaS“ ist, durch die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis zum Abbau dieser sozialen Ungleichheiten beizutragen. Bildungserfolg meint in diesem Zusammenhang, dass ein*e Schüler*in sich – unabhängig von der sozialen Herkunft – den eigenen Potenzialen und Neigungen entsprechend entfalten kann.

Evaluation

Der Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“ entwickelt gemeinsam mit den 200 Schulen passgenaue und wirksame Maßnahmen, die Schulen in sozial herausfordernden Lagen bei ihrer Schul- und Unterrichtsentwicklung bestmöglich unterstützen. Solide Belege für die Passung und die Wirksamkeit einer Maßnahme können aber nur durch Evaluationen (sprich: auch durch die Erhebung von Daten) erarbeitet werden. Die einzelnen Evaluationen im Forschungsverbund sind aufeinander abgestimmt und folgen einem umfassenden Konzept. Das Konzept sieht vor, dass zu einzelnen Maßnahmen zielgenaue Datenerhebungen stattfinden und es ist zudem geplant, jeweils zum Ende der Schuljahre 2022/23 und 2024/25 umfassende Befragungen als Weiterführung der Ausgangserhebung vorzunehmen. Bei allen Planungen wird bestmöglich darauf geachtet, (a) die Zeit für die Datenerhebung möglichst gering zu halten, (b) Ergebnisse in geeigneter Form an die Schulen zurückzuspielen und (c) die beteiligten Akteur*innen an den Schulen – nach Möglichkeit – bei der inhaltlichen Planung der Evaluationen zu beteiligen.

Fachberatungen Deutsch bzw. Mathematik

Zusätzlich zu den Maßnahmen im Handlungsfeld ‚Unterrichtsentwicklung Deutsch und Mathematik‘ bietet der Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“ an, von den Ländern gestellte Fachberatungen (d. h. Multiplikator*innen) für Unterrichtsentwicklung in Deutsch bzw. Mathematik zu qualifizieren, langfristig zu begleiten, zu unterstützen und zu ihrer überregionalen Vernetzung beizutragen. Dieses Zusatzangebot der Fachberatungen Deutsch bzw. Mathematik steht nicht (sofort) in allen Ländern gleichermaßen zur Verfügung.

Fachnetzwerke Deutsch bzw. Mathematik

Im Handlungsfeld ‚Unterrichtsentwicklung Deutsch und Mathematik‘ bietet der Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“ die Möglichkeit, Fachberatungen in den Ländern zu qualifizieren. In Ländern, die mit solchen Fachberatungen arbeiten, wird die Unterrichtsentwicklung in sog. „Fachnetzwerken Deutsch bzw. Mathematik“ organisiert. Diese schulübergreifenden Fachnetzwerke richten sich an Lehrkräfte im Fach Deutsch bzw. Mathematik und sind je nach inhaltlichen Schwerpunkten der Netzwerke schulstufen- oder jahrgangsspezifisch ausgerichtet. Die Leitung der Fachnetzwerke übernehmen die Fachberatungen, wobei voraussichtlich etwa 5-6 Fachnetzwerkstreffen pro Schuljahr geplant sind.

Gesamtkoordination

Die Inhaltscluster, Metacluster und regionalen SchuMaS-Zentren werden zentral koordiniert. Die Gesamtkoordination des Forschungsverbunds erfolgt am DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation federführend durch Prof. Dr. Kai Maaz. Die Gesamtkoordination ist über die E-Mail-Adresse c2NodW1hc0BkaXBmLmRl erreichbar.

Handlungsfelder

Die Ziele des Forschungsverbunds werden durch eine umfassende Schul- und Unterrichtsentwicklung erreicht. Diese untergliedert sich in vier Entwicklungsbereiche, die als „Handlungsfelder“ bezeichnet werden: (1) den Unterricht weiterentwickeln – mit einem besonderen Fokus auf Deutsch und Mathematik, (2) das an den Schulen tätige pädagogische Personal gezielt qualifizieren, (3) die Schulen als Organisation, die Schulkultur und das Führungshandeln weiterentwickeln und (4) das Lernen außerhalb des Unterrichts und die Unterstützung im sozialen Umfeld fördern. Die vier Handlungsfelder werden im Forschungsverbund durch vier Teams repräsentiert – die sog. Inhaltscluster.

Inhaltscluster

Während der Begriff Handlungsfeld die vier Bereiche meint, in denen davon ausgegangen wird, dass Entwicklungen sich positiv auf die Erreichung der Ziele auswirken, beschreibt der Begriff Inhaltscluster die organisationale Ebene: Neben der Gesamtkoordination, den Metaclustern und den regionalen SchuMaS-Zentren gibt es vier Teams im Forschungsverbund (sog. Inhaltscluster), in denen Wissenschaftler*innen mit den Schwerpunkten (1) Unterrichtsentwicklung Deutsch und Mathematik, (2) Professionalisierung, (3) Schulentwicklung und Führung und (4) Außerunterrichtliches Lernen und Sozialraumorientierung arbeiten. Aufgabe der IC ist die Entwicklung und Konzipierung von Maßnahmen und Ansätzen der Schul- und Unterrichtsentwicklung, die dann gemeinsam mit den Schulen – auch begleitet durch die Mitarbeitenden der Regionalzentren – erprobt, modifiziert und ko-konstruktiv weiterentwickelt werden.

Kapazitätsaufbau

Die Unterstützung des Aufbaus von nachhaltigen Strukturen und Prozessen an den Schulen ist ein wichtiges Ziel des Forschungsverbunds „Schule macht stark – SchuMaS“. Dafür ist es nötig, dass sich die Personen einer Schule nicht nur als Individuen verstehen, sondern dass sich ein gemeinsam geteiltes Verständnis als Lern- und Arbeitsgruppe entwickelt, in der sich die einzelnen Personen gemeinsam neue Kompetenzen aneignen und Ressourcen gezielt einsetzen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Diese Entwicklung wird als „Kapazitätsaufbau“ bezeichnet. Der Kapazitätsaufbau kann an jeder Schule anders aussehen und er wird daher durch die regionalen SchuMaS-Zentren unterstützt.

Ko-konstruktiv, Ko-Konstruktion

Grundlage der Zusammenarbeit des Forschungsverbunds mit den beteiligten Schulen ist einerseits der vorhandene wissenschaftliche Kenntnisstand zu den vier Handlungsfeldern, der von den Wissenschaftler*innen der vier Inhaltscluster für die Zusammenarbeit mit den Schulen aufbereitet wird. Andererseits besteht eine große Offenheit hinsichtlich in der Praxis entwickelter und etablierter Ansätze und Konzepte, die aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Ko-Konstruktion meint, dass diese unterschiedlichen Perspektiven zusammentreffen: Personen und Gruppen mit unterschiedlichen Expertisen führen diese zusammen und erarbeiten gemeinsam neuartige Problemlösungen. In dieser Weise soll eine ko-konstruktive Zusammenarbeit auf unterschiedlichen Ebenen und zwischen den beteiligten Akteur*innen angeregt und unterstützt werden.
Im Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“ findet die Ko-Konstruktion in erster Linie zwischen Wissenschaft und Praxis statt, indem neue Fragen gestellt werden und das jeweilige Wissen eingebracht wird, um sie zu beantworten. Ko-Konstruktion findet aber auch zwischen und innerhalb von Schulen statt. So werden Schulleitungen ermutigt, in regelmäßig stattfindenden Schulleitungsnetzwerktreffen zusammenzuarbeiten. Lehrkräften wird die Möglichkeit geboten, sich gemeinsam in Fachnetzwerken aktuellen Themen der Unterrichtsentwicklung zu widmen. Darüber hinaus ist ein Ziel von SchuMaS die Kooperation innerhalb der Schulen auszubauen, sodass Lehrkräfte, Schulleitungen und weiteres pädagogisch tätiges Personal gemeinsam neue Entwicklungsaufgaben bestreiten. Ko-Konstruktion kann auch zwischen Schulen und ihrem sozialräumlichen Umfeldern stattfinden, wenn z. B. außerschulische Kooperationspartner in Problemlösungen einbezogen werden. Ko-konstruktion sollte im besten Fall auf verschiedenen Ebenen und zwischen verschiedenen Akteuren gleichzeitig stattfinden.

Kohärent, Kohärenz

Kohärenz bedeutet, dass die unterschiedlichen Teile eines Projekts in der Summe ein stimmiges Ganzes ergeben und von allen Beteiligten gut verstanden und nachvollzogen werden können. In „Schule macht stark“ betrifft dies zum einen die Kohärenz der Angebote, die vom Forschungsverbund bereitgestellt werden. Zum anderen gilt es für jede einzelne Schule immer wieder neu Kohärenz in den durchgeführten Maßnahmen herzustellen. Es ist daher wichtig, dass alle beteiligten Akteur*innen in Kontakt miteinander bleiben und sich sowohl über Problemverständnisse als auch Lösungsansätze kontinuierlich austauschen. Der Forschungsverbund bringt viele Akteur*innen zusammen, die ihre jeweilige Perspektive einbringen, so dass die Herstellung von Kohärenz als ständiger Prozess zu verstehen ist. Im besten Fall ergänzen sich die verschiedenen Perspektiven in der Verfolgung eines gemeinsamen Zieles: die Bildungschancen der Schüler*innen zu verbessern.

Metacluster

Neben der Gesamtkoordination, den Inhaltsclustern und den regionalen SchuMaS-Zentren gibt es im Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“ Wissenschaftler*innen, die die Wirksamkeit der Maßnahmen evaluieren, technisch und methodisch den Umgang mit Erhebungen und Forschungsdaten unterstützen sowie den Transfer des erarbeiteten Wissens und die Verzahnung aller Maßnahmen und beteiligten Gruppen stärken. Diese Wissenschaftler*innen sind in drei sog. „Metaclustern“ organisiert. Die beiden Metacluster „Evaluation“ sowie „Assessment und Forschungsdatenmanagement“ unterstützen mit ihrer Expertise die empirischen Datenerhebungen, während das Metacluster „Verzahnung und Transfer“ für ein Ineinandergreifen und für Kohärenz der inhaltlichen Maßnahmen sorgt und ihren Transfer in die Schulen konzeptuell begleitet.

Modul

Die Maßnahmen und Ansätze zur Erreichung der Ziele können in ihrer Anlage und Ausgestaltung sehr variieren. Daher verwendet der Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“ den Begriff „Modul“ als Oberbegriff für die unterschiedlichen Angebote. Drei Vertiefungsgrade werden unterschieden: Es gibt Module, die grundsätzlichen Einblick bzw. auch Einstieg in bestimmte Themen vermitteln. Diese Module bieten sich zum ‚schnuppern‘ an und um sich zu orientieren. Zudem gibt es basale Module, die grundlegendes Wissen bzw. grundlegende Prozesse vermitteln. Darauf aufsetzend gibt es Vertiefungsmöglichkeiten in weiterführenden Modulen. Wichtig zu betonen ist, dass die Module sich an bereits bestehenden Trainings und Interventionen bzw. an neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren, und dass sie sich im Laufe der gemeinsamen ko-konstruktiven Entwicklungsarbeit verändern und weiterentwickeln.

Perspektivplanung

Im Anschluss an die Bestandsaufnahme legen die Schulen Ziele fest, die sie im Rahmen von SchuMaS - und darüber hinaus - erreichen möchten. Eine evidenzbasierte Perspektivplanung soll dabei helfen auf Grundlage von Daten realistische und überprüfbare Ziele, insbesondere in Bezug auf die SchuMaS-Handlungsfelder, zu setzen. Die bisherige Schulentwicklung und bereits laufende Maßnahmen sollen dabei explizit berücksichtigt und eingebettet werden. Die Perspektivplanung wird in die Arbeit der Schulleitungsnetzwerke eingebunden und von den regionalen SchuMaS-Zentren begleitet. Es handelt sich dabei um einen kontinuierlichen Prozess über die gesamte Projektlaufzeit, was bedeutet, dass Ziele im Verlauf überprüft und angepasst werden oder neue Ziele hinzukommen können.

Regio-Netzwerke

Die Schulverbünde im Kontext des Forschungsverbunds „Schule macht stark – SchuMaS“ sind die zentralen Orte der grundständigen Zusammenarbeit zwischen Schulen und Forschungsverbund. Die inhaltliche Entwicklungsarbeit wird es aber nötig machen, (temporär) auch Vernetzungen quer zu den Schulverbünden zu bilden. Diese Vernetzungen sind optional und ergeben sich aus der konkreten Schul- und Unterrichtsentwicklung der 200 Schulen. Neben Fachnetzwerken und Schulleitungsnetzwerken gibt es eine weitere Möglichkeit: die sog. „Regio-Netzwerke“. Hier treffen sich Vertreter*innen der regionalen SchuMaS-Zentren mit Akteur*innen der Landesinstitute und beispielsweise der regionalen Schulaufsicht. Die konkrete Einbindung der Landesinstitute und die Zusammenarbeit mit ihnen und anderen relevanten Akteur*innen bedarf noch der weiteren Abstimmung mit den Ländern.

Regionale SchuMaS-Zentren

Die vier regionalen SchuMaS-Zentren des Forschungsverbunds sind an den Standorten Berlin, Duisburg-Essen, Frankfurt und Mannheim angesiedelt. Die Begleitung und Unterstützung einer Schule erfolgt insbesondere durch eine*n bestimmte*n Ansprechpartner*in des Forschungsverbunds „Schule macht stark – SchuMaS“. Diese Personen sind Mitarbeiter*innen der regionalen SchuMaS-Zentren. Grundsätzlich stellen die regionalen SchuMaS-Zentren die Schnittstelle zu den Schulen dar und sorgen deutschlandweit für eine intensive Kooperation zwischen Wissenschaft, Schulpraxis und den Ländern. Welches regionale SchuMaS-Zentrum für welche Schule zuständig ist, kann über die Website der Initiative www.schule-macht-stark.de eingesehen werden.  

Schulleitungsnetzwerke

Neben weiteren strategischen Netzwerken (beispielsweise den Fachnetzwerken) bieten Schulleitungsnetzwerke den Schulleitungen und anderen mit leitenden Aufgaben vertrautem Personal, Gelegenheit zu einem vertiefenden Austausch. In den regelmäßigen Treffen der Schulleitungsnetzwerke tauschen die Schulleitungen sich untereinander und mit den Mitarbeitenden der regionalen SchuMaS-Zentren aus. Ziel ist auch, im Austausch miteinander neue Praktiken und Konzepte zu entwickeln. Der kollegiale Austausch von Good-Practice Impulsen und Erfahrungen dürfte die Netzwerktreffen inhaltlich besonders anreichern. Zudem sind die Treffen der Schulleitungsnetzwerke Gelegenheiten, Rückmeldungen zu den Maßnahmen an den Forschungsverbund zurückzuspielen. Leitung und Organisation dieser Treffen übernehmen die Mitarbeiter*innen der regionalen SchuMaS-Zentren.

Schulportfolio bzw. Entwicklungsportfolio

Die Dokumentation und Reflexion des schulspezifischen Entwicklungsprozesses ist besonders wichtig für eine gelungene Schulentwicklung. Um die Schulen in diesem Prozess zu unterstützen, wird zurzeit im Inhaltscluster Schulentwicklung und Führung ein digital gestütztes und webbasiertes Schulportfolio entwickelt, in dem die Schulen ihre Ziele, Strategien, Meilensteine und Maßnahmen systematisch dokumentieren und miteinander verknüpfen können. Es handelt sich um ein Arbeitsdokument, das die Schulen dazu anregt, relevante schulspezifische Daten und Informationen für schulinterne Entwicklungszwecke zu bündeln. Das Schulportfolio wird in eine virtuelle Plattform eingebettet.

Schulverbünde

Die Schulverbünde sind die zentralen Orte der Zusammenarbeit zwischen den Schulen und dem Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“. Die Leitung und Koordination der Schulverbünde wird von Mitarbeiter*innen der regionalen SchuMaS-Zentren übernommen. Die Schulverbundarbeit dient der gemeinsamen Entwicklungs- und Netzwerkarbeit unterschiedlicher Schulen und soll den Austausch und das gegenseitige Lernen voneinander befördern. Neben der Arbeit im Schulverbund kann sich eine Schule selbstverständlich noch anderweitigen Vernetzungsmöglichkeiten widmen – der Schulverbund schränkt entsprechende Aktivitäten in keiner Weise ein.

Steuergruppe

Der Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“ umfasst knapp 100 Wissenschaftler*innen. Ein Projekt dieser Größenordnung bedarf eines Gremiums, das sich mit Grundsatzfragen auseinandersetzt und das zentrale Entscheidungen trifft und mitträgt. Dieses Gremium ist im Forschungsverbund die Steuergruppe. Die Mitgliederliste kann auf der Website des Forschungsverbunds www.schumas-forschung.de eingesehen werden.

Virtuelle Plattform

Um die Schulen hinsichtlich Schulentwicklungs- und Sozialraum-bezogener Themen zu informieren und um Anregungen zu konkreten Entwicklungsschritten zu geben, bietet die virtuelle Plattform Forschungsinformationen zu Schwerpunktthemen sowie Reflexionsaufgaben und Fallvignetten. Das Angebot auf der virtuellen Plattform befindet sich im Aufbau und wird im Laufe des Projekts angereichert und erweitert.

Weiteres pädagogisch tätiges Personal

An Schulen arbeiten neben Schulleitungen und Lehrkräften auch Personen, die pädagogisch tätig, aber nicht als Lehrkraft angestellt sind. Dies sind etwa Schulsozialarbeiter*innen, Erzieher*innen, andere pädagogische Fachkräfte, Ganztagskoordinator*innen oder auch ganz allgemein Leiter*innen außerunterrichtlicher Angebote.

Werkstatt

Der Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“ bringt umfassende wissenschaftliche Expertise im Bereich der Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie der Sozialraumorientierung mit – aber funktionierende Konzepte sind auch in der Praxis entwickelt worden und etabliert. Synergien ergeben sich aus beiden Perspektiven und zwar wenn Wissenschaft und Praxis ko-konstruktiv zusammenarbeiten. Um in einen vertiefenden und fruchtbaren Austausch zu treten und Maßnahmen zur Unterstützung von Schulen in sozial herausfordernden Lagen konkret auf die Bedarfe zuzuschneiden, bietet der Forschungsverbund voraussichtlich ab dem Schuljahr 2022/23 für ausgewählte Schulen sog. Werkstätten an. Vor allem in den Handlungsfeldern Schulentwicklung und Führung sowie außerunterrichtliches Lernen und Sozialraumorientierung werden Werkstätten mit ausgewählten Schulen als ein kooperativer Prozess durchgeführt, bei dem es darum geht, gemeinsam Maßnahmen in Schulen zu implementieren, zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Die resultierenden Ergebnisse, Impulse und Maßnahmen werden dokumentiert und aufbereitet (u. a. auf der virtuellen Plattform) und kommen daher schlussendlich allen 200 Schulen zu Gute.

Ziele des Forschungsverbunds „Schule macht stark – SchuMaS“

Auf Ebene der Schüler*innen verfolgt der Forschungsverbund „Schule macht stark – SchuMaS“ das Ziel, die sprachlichen und mathematischen Basiskompetenzen, die Lernmotivation und die sozialen Kompetenzen zu steigern. Aus der Forschung ergibt sich, dass dies besonders wichtige Aspekte sind, die Einfluss auf soziale Ungleichheiten und  Bildungserfolg haben können. Um die Ziele auf Ebene der Schüler*innen erreichen zu können, bedarf es der Schul- und Unterrichtsentwicklung und der Vernetzung der Schulen mit ihren sozialräumlichen Umfeldern. Daher setzt der Forschungsverbund alles daran, die Schulen darin zu unterstützen, ihre besonderen Herausforderungen und Entwicklungsbedarfe besser zu erkennen, vorhandene Möglichkeiten und Potentiale für die Weiterentwicklung klarer zu identifizieren und aktiv an der Umsetzung ihrer Entwicklungsziele zu arbeiten.